Graduiertenkolleg Kognitionswissenschaft, Forschungsprojekt:

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Schwerpunkt:
Sprachentwicklung
und Sprachentwicklungs-
störungen

Besitz und Besitzer in der Sprachentwicklung von deutschen und italienischen Kindern

Claudia Ruff

Thema: Wie erwerben Kinder eine Sprache? Welche kognitiven Mechanismen werden benutzt und welche Rolle spielt der linguistische Input?
In ihrer Konvergenztheorie haben Stern und Stern (1921) behauptet, daß Kinder eine eigene Grammatik bilden, die sie dann mit den Regeln der Erwachsenensprache abgleichen.

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Claudia Ruff
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Im GrKK
von April 97 bis September 2000
als Doktorandin

Deutsch
Italiano
English

Ziel: Ich möchte die individuellen Strategien beleuchten, die Kinder benutzen, wenn sie ein grammatikalisches System verstehen lernen. Dazu vergleiche ich den Erwerb von Possessiven in zwei verschiedenen Sprachen (Deutsch & Italienisch). Possessive eignen sich dafür gut, weil sie den Wechsel von nominalen zu pronominalen Formen zeigen. Und: Jedes Kind braucht Possessive im alltäglichen Leben. Der interessanteste Punkt in meiner Arbeit wird sicherlich sein, ob der Erwerb von Possessiven verschieden verläuft, wenn er sich auf die Person des Kindes selbst oder auf andere Personen bezieht.

Methode: In der häuslichen Umgebung betrachten das Kind zusammen mit seiner oder ihrer Mutter Fotografien von Gegenständen wie Kleidung, Spielzeug oder Brillen. Die Gegenstände gehören dem Kind, der Mutter oder dem Vater. Die Mutter stellt zwei Standardfragen: Was ist das? und Wem gehört das?

Probleme: Die Untersuchungssituation soll so natürlich wie möglich sein. Trotzdem müssen die Mütter trainiert werden, Benennungen der Objekte von sich aus zu vermeiden. Die Instruktion kann zu Beginn des Experiments zu einem unnatürlichen Verhalten führen.

Ergebnisse (bisher): Sieben deutsche und sechs italienische Kinder sind über einen Zeitraum von ca. vier Monaten alle zwei Wochen auf Video aufgenommen worden. Individuelle Entwicklungsschritte und systematische Abweichungen von der Grammatik der Zielsprache konnten entdeckt werden. Dabei zeigen sich erstaunliche Parallelen zwischen den Sprachen. Die Analyse der individuellen Entwicklungsverläufe dauert noch an.


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